Band

STEREOTYPE - HISTORY - FUTURE - DIE MUSIK - DIE MUSIKER - DIE SONGS

STEREOTYPE

Stereotype ist das Studioprojekt von Torsten Borrmann und Dave Naithani. Beide sind als Sänger wie auch als Backgroundsänger auf ihrer neuen Platte Silencer zu hören. Dave spielt ausserdem Gitarre und Mandoline auf der Aufnahme. Ihre Musik bezeichnen sie selber als Gitarrengeprägten "Akustikpop".

TorstenTorsten Borrmann ist 23 Jahre alt und Schaufenstergestalter. Er spielt zur Zeit in drei Bands. Neben Stereotype und Organic ist dies die Coverband Zenith (Rock und Independent). Die Musik ist sein einziges Hobby, durch das er viel erfahren und viele Leute kennenlernen will. Er kennt Dave aus ihrer gemeinsamen vorherigen Band N-C. Seine musikalischen Einflüsse sind Faith No More, Tool, Life of Agony und Keith Caputo.

DaveDave Naithani ist 25 Jahre alt und Krankenpfleger auf der Intensivstation in Aachen. In seiner Freizeit betreut der gläubige Protestant die Jugendgruppe einer Aachener Gemeinde. Dort versucht er, den Kids ein interessantes Freizeitangebot anzubieten.Auch er spielt nebenbei in einer Coverband Namens "Escapade" (von Frank Sinatra bis Stevie Wonder)

HISTORY

Normalerweise stehen Torsten Borrmann und Dave Naithani auf laute, dreckige E-Gitarren. Mit ihrer Ex-Band N-C (Non-Conformists) haben sie sich dem Crossover verschrieben und zeigten auf zwei CDs, wie sich harte Rockmusik made in Germany anhören muss. 
Als dann zum ersten mal eine Unplugged-Session mit der Band anstand, kamen die zwei auf den Geschmack. Beim Umschreiben des alten Materials "passierte" auch gleich der erste neue Song. Der Rest der Band war soeben auf dem Weg zur Pommes-Bude, als Dave und Torsten die Pause nutzten: Dave spielte eine Gitarrenidee, Torsten fand die Melodielinie und dazu einen Text den er mal in einer "Vergangenheitsbewältigenden" Phase geschrieben hatte. Fertig war der Song. Getrieben findet sich auch auf der ersten CD (Silencer) des Duos.
In den nächsten Wochen trafen sich Dave und Torsten regelmäßig in Torstens Bude. Zwei Glas Wein, Stereotype zwei Gitarren und eine Menge Ideen. Im Handumdrehen hatten die beiden zehn neue Songs, von denen es fünf auf ihr Erstlingswerk schafften. In dieser Zeit kamen die beiden Musiker auch auf den Namen für das neue Projekt: Stereotype = Eintönig. "Wir sind musikalisch so sehr auf einer Wellenlänge, dass wir uns ohne Probleme zu zweit in einem Soloprojekt verwirklichen können", erklärt Dave wie die Bedeutung des Bandnamens zu verstehen ist. Und da die beiden sonst eher Vertreter der härteren Gangart sind, passte Silencer (zu deutsch: Schalldämpfer) auch bestens als Album-Titel.
Die Songs funktionieren optimal mit zwei Gitarren und den zwei Sängern. Im Studio wollten Stereotype dann aber noch mehr Farbe ins Spiel bringen. Und so holten sie gleich mehrere Freunde ins Studio, so dass zunächst Bass und Schlagzeug den Stücken etwas mehr Fundament brachten. Dann kam hier ein Cello dazu, da eine Hammondorgel, eine Mandoline, ein Saxophon... Und so wurde Silencer zu einem vielschichtigen Werk, bei dem man immer wieder neue Überraschungen heraushören kann. Akustik-Pop für ruhige Abende.

FUTURE

Im August haben sich Dave und Torsten gemeinsam zehn Tage Urlaub genommen. Mit zwei Gitarren und einem Interrail-Ticket geht es von Deutschland in die Schweiz. Auf dem Weg dahin klappern die beiden alle möglichen Grossstädte ab und spielen, wo es nur geht. In Kneipen, Einkaufspassagen, auf dem Bahnhof - einfach nur aus Spaß an der Musik. 
"Stereotype ist aber nach wie vor ein Nebenprojekt für uns", meinen Dave und Torsten, "Wir werden aber selbstverständlich die CD mit allen Gastmusikern auf einer Release-Party im Herbst vorstellen." Und wenn es weiter Anfragen gibt, spielen Stereotype auch weitere Gigs, hauptsächlich bleibt das "Soloprojekt für zwei" allerdings eine Wohnzimmer- und Studioangelgenheit. 
Es gibt allerdings eine neue Band, in der sich die Stereotype-Macher wieder von ihrer härteren Seite zeigen: Organic heisst die Gruppe, in der Oli Chavet Schlagzeug und Dirk Kruchem die zweite Gitarre spielen werden. Stilrichtung: Crossover. Im Winter soll das erste Konzert stattfinden...

DIE MUSIK

"Heutzutage ist es ja in unserem Alter ein grösseres Wagnis ruhige Musik zu machen. Wenn du vor den Kids die Akustikgitarre auspackst, bist du ja direkt als Weichei abgestempelt!" Das hinderte Torsten aber nicht daran, zusammen mit Dave einen Traum zu verwirklichen: eine CD ohne stampfendes Schlagzeug und fette Gitarrenriffs. Diese Seite ihres musikalischen Schaffens lebten sie ja mit ihrer Band N-C zur Genüge aus. Doch immer wieder machte sich das Bedürfnis bemerkbar, schöne Akustik-Balladen zu schreiben und neue Wege zu gehen.
Der Erfolg ist für die Beiden dabei zweitrangig. Die Liebe zur Musik treibt Stereotype an.
Auffallend ist die vorwiegend melancholische Stimmung auf der CD. Dave: "Wir finden beide, daß Melancholie die Stereotype tiefergehende Emotion ist. Melancholische Songs gehen einfach mehr unter die Haut." Melancholie empfinden Stereotype auch nicht unbedingt als negativ, sondern als eine natürliche Gemütslage, die man auch geniessen sollte. Dennoch findet sich mit Lebensfeuer ein bewusst optimistischer Song auf der CD. "Wir wollten einmal nicht in Trauer schwelgen, sondern einen richtig positiven Song machen", meint Torsten.
Wichtig sind den beiden auch die Texte. Und da Dave zweisprachig aufwuchs, steuerte er auch gleich zwei englische Texte zu der Silencer bei, ohne dabei den Peinlichkeitsfaktor vieler anderer Bands zu erreichen. Die deutschen Texte schrieb vor allem Torsten. Dave: "Torsten hat das Talent, deutsche Texte zu schreiben, ohne dabei platt zu klingen und an Schlager zu erinnern." 
Die Inspriation für die Akustik-Platte fanden die beiden in den CDs von Sting, Tracy Chapman, Alanis Morisette und Keith Caputo

DIE MUSIKER

"Wir wollten auf der CD mehr haben als nur Akustikgitarre und Gesang. Uns schwebte vor, mit unseren Freunden im Studio noch mehr aus den Songs zu machen!" Zwar, so betont Torsten, funktionieren die Stücke auch mit Minimalbesetzung, die vielen zusätzlichen Musiker machen die Silencer allerdings noch schöner:

Christoph Köhler spielt Cello auf Miss Ambigu und setzt dem Herzschmerz des Songs einfach die Krone auf. Da muß man einfach mitseufzen!!! Christoph spielt im Jungen Symphonie Orchester Aachen. Dave und Torsten lernten ihn über eine Bekannte kennen und als der dann die Aufnahme hörte, war er sofort dabei. 

Stefan Klinkenberg: Diese Trommelschläge auf Miss Ambigu - wie Donnerschläge! Allein dafür gebührt ihm schon Dank. Stefan studiert in Brüssel Schlagwerk (Er trommelt auf fast allem herum, was man so kennt - oder auch nicht kennt: Djembéh, Marimbaphon....) Torsten kennt ihn von Zenith, wo Stefan Bass spielt und Torsten singt. Neben den Percussions spielt er ausserdem Schlagzeug in anderen Songs.

Kerstin Stickelmann ist die schöne Backgroundstimme auf Miss Ambigu. Die Belgierin spielt ebenfalls in der Coverband Zenith. Übrigens: Zenith sollte man sich einmal angucken, wenn man die Gelegenheit dazu hat. Die belgisch-deutsche Band spielt bekannte Songs aus dem Rock und Independent-Bereich: Pearl Jam, Guano Apes, Tito und Tarantula... - Wer im 3-Ländereck wohnt, bekommt bestimmt einmal die Gelegenheit zu einem Live-Konzert. Hingehen!!!

Christoph Heinen spielt Trompete auf Getrieben. Ein großer Jazzer vor dem Herrn, wie unschwer zu überhören ist. Er spielte schon auf der N-C-Scheibe Mothersun. Ihm ist außerdem das gelungene Design der neuen CD zu verdanken.

Daniel Chavet studiert klassische Gitarre an der Uni Brüssel. Er ist der Gitarrero von Zenith und spielt auf der Aufnahme Baß. Sein Bruder Oli spielt übrigens in der neuen Band Organic (Baß und Gesang: Torsten, Gitarre und Gesang: Dave)

Luc Brammertz spielt Saxophon in mehreren belgischen Jazz-Projekten. Er ist nicht nur auf der Silencer zu hören, sondern auch auf einer CD, die vom schwedischen Königshaus als Auftragsarbeit vergeben wurde. Königlich!

Marc Hoffmann spielt die Hammond-Orgel bei dem Lied For You. Seine dezenten Harmonien verleihen dem Song zusätzliche Klasse. Er spielt ausserdem Gitarre, Klavier, Bass...

DIE SONGS

"Jeder Song erzählt eine Geschichte. Wenn ich die Texte singe oder lese, ist es wie ein Tagebuch. Man stellt fest, wie man zu bestimmten Zeitpunkten gedacht und gefühlt hat." (Torsten

Zu Miss Ambigu gab es zu allererst einen Text. Das Gedicht wurde einem der Musiker von einer großen Liebe geschenkt. Genaueres wollten die Musiker nicht zu den geheimnisvollen Zeilen verraten! Wie dem auch sei: Es ist ein sehr persönlicher Song mit viel Gefühl. Einfach reinhören!

StereotypeTurn ist ein Wortspiel. In jeder Zeile kommt das Wort vor und auch im Refrain ist es wieder da. Es ist aber nicht nur ein Wortspiel sondern birgt eine gewisse philosophische Seite .

Getrieben ist der erste Song, den Dave und Torsten für die Platte schrieben. Dave spielte eine Gitarrenidee und Torsten hatte das passende Gedicht, dass genau das Feeling traf. Fertig war der Song über Torstens vergangenen Liebeskummer. 

For You widmete Dave seiner damaligen Freundin Micha. Dave spielt auf For You Gitarre und Mandoline und singt. Im Text verbindet er ein Zitat aus dem Hohelied mit einem Zitat aus dem Korintherbrief. "Das sind beides Texte, die mich persönlich sehr ansprechen und die ausdrücken, was Liebe wirklich ist."

Lebensfeuer - "Der erste richtig positive Song, den wir jemals geschrieben haben. Wir wollten ein Lied schreiben, in dem wir einmal keine Melancholie ausdrücken." Lebensfeuer drückt aus, dass das Leben ein Geschenk ist, und dass man viel zu oft vergisst, dass es genügend Grund zur Freude gibt. 

© Thomas Gelnar/Aachener Zeitung