Rockingthefußgängerzonentour 2000
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Sonntag der 13.08.Hannover/EXPO

Stereotype Deutschland Morgens Abfahrt von Aachen mit Torstens Polo Richtung Hannover
Mittags Ankunft in Hildesheim (20min vor Hannover) bei Dirk, der uns als erster völlig unkompliziert "Asyl" auf unserer Torsten und Dirk Tour gewährte, obwohl wir uns gar nicht persönlich kannten. Nach der Schlüsselübergabe ging's weiter zur EXPO.
Als aktive Künstler bei der EXPO-Straßenparade wurde uns freier Eintritt und eine eigene Künstlergarderobe im Paradezelt gewährt. Die vierzig Minuten beim Straßenumzug können wir als "witzig-kuriose, total beknackte Erfahrung" abhaken. Mit Alemannia-Trikots bekleidet und jeweils einem batterriebetriebenem Marshall-Verstärker am Hosenbein befestigt (siehe Fotos) zogen wir zu zweit "La Bamba" & "Fly away" singend bei 35°C in diesem mit den Singalesischen Freunden Umzug mit (wobei mir natürlich gleich beim ersten Lied 2 Gitarrensaiten flöten gehen mussten!). Vor und hinter uns waren mehrere ca. 20köpfige Performance-Gruppen u.a. aus Frankreich, Spanien & Singapur mit Trommeln, Verstärkern usw. ausgerüstet (siehe das Foto mit unseren Singalesischen Freunden, die ziemlich auf Lenny Kravitz abflogen)... Mit anderen Worten: Abgesehen von den Menschen am Straßenrand denen wir jeweils persönliche Ständchen brachten, sind wir dort ziemlich untergegangen. Aber egal! Hauptsache einen Tag Spaß auf der EXPO für umsonst! Den hatten wir auch. Besonders gut gefiel uns Beiden der Flair dort am Abend - zwischen den angestrahlten Pavillons werden Konzerte, Filme auf der Open Air Leinwand, Wasser-Licht-Feuer-Laser-Spiele und andere Bonbons aufgeführt. Sehr zu empfehlen!
Von Torstens und meiner "ersten gemeinsamen Nacht" gäbe es vielleicht vor dem Telekomgebäudevor einer der Expohallen noch zu berichten wie ich mitten in der Nacht wach werde und Torsten mit seinem Kopf am Fußende unserer 1,80 breiten Luftmatratze, auf seinem geschlossenen Schlafsack liegend, versucht sich mit meinem Schlafsack zuzudecken! Als ich Torsten fragte was los sei und er sich langsam seiner Lage bewusst wurde meinte er nur dazu: "Ich hab keine Ahnung wie ich hier hingekommen bin! Mich müssen wohl Außerirdische aus meinem Schlafsack entführt und dann beim zurückbringen um 180° gedreht wieder draufgelegt haben!"
 

Montag der 14.08.Hamburg

die 24 Adventkalender... Nach unserem Frühstück bei Dirk (jedoch ohne Dirk, der schon in aller Frühe arbeiten musste) in der Küche mit den 24(!) Adventskalendern, machten wir uns auf den Weg nach Hamburg.
Bei strahlendem Sonnenschein (um es vorwegzunehmen: wir hatten jeden Tag unserer Reise super Wetter und immer Temperaturen über 30°C !) stellten wir uns in die Haupteinkaufsmeilen der Stadt, wobei es uns die Mönckebergstr. amSandra meisten angetan hat. Die Hamburger sollten ihrem Ruf als "kühle Nordmenschen" jedoch gerecht werden. Zumindest wenn man die Begeisterungsfähigkeit an der Menge Geld die nach ca. 3 ½ Stunden musizieren in unserem Gitarrenkoffer lag misst. Straßenmusik in Hamburg ist hart verdientes Brot! Aber die Sonne und der Anblick der vielen schönen Mädchen Menschen die an uns vorüberzogen, entschädigten uns für die heiseren Stimmen und von Gitarrensaiten geschundenen Finger! Und immerhin reichten die Kröten für zwei Luxusmenus bei McDonalds und das Parkhaus. Man merke sich:Hamburg "Parke niemals während der Geschäftszeit in einem Parkhaus in Hamburgs Zentrum! Zumindest nicht für 5 Stunden!!!
Der Abend sollte uns jedenfalls versüßt werden durch unsere reizende Gastgeberin Sandra, die wir bis dato auch nicht persönlich kannten. Auf ihrem Balkon in Eppenberg quatschten wir mit ihr bei einer Flasche Rotwein so vertieft, dass wir gar nicht merkten wie die Zeit verstrich. Denn als wir uns schließlich lösten und zur U-Bahn Station gingen, mussten wir dort feststellen, dass unsere letzte Bahn zurück schon so bald fahren würde, dass es sich gar nicht mehr lohnen sollte Hamburgs Hamburg Nightlife zu erkunden. Aber dafür lernten wir an der dortigen U-Bahn Station Deutschlands wahrscheinlich begnadetsten Straßenmusiker kennen. Seine äußere Erscheinung könnte man als eine Mischung aus Bill Gates und Wigald Boning beschreiben. Vor ihm lag penibel sortiert das Kleingeld (eine Reihe 1 DM Stücke, eine Reihe mit 10 Pf. Stücken usw.) und seine musikalische Interpretation von "Obebibebiballaballa" (Oh baby baby balla balla!) wird wohl auf ewig unerreicht bleiben!!!
 

Dienstag der 15.08.Berlin

Ute und TorstenBerlin hieß das Ziel unserer nächsten Etappe. 
Die gute Seele dieser Stadt wo wir an jenem Abend unterkamen heißt Ute. Ute hat ein tolles Hochbett auf dem wir sogar hätten schlafen dürfen. Ute hätte selbstloserweise auf einer Luftmatratze geschlafen, um somit am nächsten morgen auf dem Weg zum Bad nicht über uns steigen zu müssen, wobei sie uns vielleicht geweckt hätte. Nach dem mysteriösen Vorfall der sich zwei Nächte zuvor in Hannover wie beschrieben ereignet hatte, zogen wir es jedoch vor, morgens von Ute überrannt, als von Außerirdischen aus dem HaltestelleStereotype Hochbett geschmissen zu werden!
Nach Klärung der Schlafraumeinteilung zogen wir am Nachmittag los, um auch diese Stadt mit unserer Musik zu beglücken.

Vor der Gedächtniskirche floss die DM noch eher zäh, umso besser lief das Geschäft am Potsdamer Platz. Jedoch nur für begrenzte Zeit, denn dort wurden wir nach ca. 45 min. von einem freundlichen aber bestimmten Sicherheitsmenschen aufgefordert das Musizieren hier zu unterlassen. So ziemlich der ganze Geschäftsbereich dort ist nämlich Privatbesitz von einem Herrn Deimler-Kreisler oder so ähnlich?! Dennoch waren wir mit unserer Ausbeute zufrieden. 
Nach dem Abendessen mit Ute zog es Torsten und mich nochmal zu den Sehenswürdigkeiten unserer Bundeshauptstadt. Nee, muss man schon sagen, is´n schönes Städtchen!

Test ItAutoTorsten mit SkylineU-BahnUte
 

Mittw-Donn. der 16-17.08.München

die KartoffelköniginMünchen - die Sonne brennt! Der einzige Tag an dem wir keine Musik machten. Denn in München braucht man eine Sondergenehmigung zum öffentlichen Spielen. Davon gibt es täglich um 10:00 Uhr nurvor dem Rathaus 10 Stück und die sind auch nach 10 min alle vergriffen! Kein Grund zur Traurigkeit. Ein kühles Hefeweizen im Biergarten ist auch was feines! Und zur Krönung unseres Glückes hatten wir die unübertreffbare Ehre die amtierende bayerische Kartoffelkönigin persönlich kennenzulernen!!!!
Abends lernten wir dann im Café Münchener Freiheit auch die nette Siegrid kennen, die uns an diesem Abend ein Dach überm Kopf und ihr Wohnzimmer samt Fernseher bot, in dem das "Deutschland-Spanien" Fußballländerspiel lief Sondernützungserlaubnis (Rudi rettet die Ehre der Nation!). Am nächsten morgen wollten wir es uns dann doch nicht nehmen lassen in Münchens Fußgängerzonen zu spielen und so stellten wir uns um 9:30 Uhr vor die Tür der Stadtinformation, wo schon unserevor dem Rathaus Russischen Musikerkollegen mit ihren Balalaikas warteten. Wir ließen uns nicht einschüchtern und ergatterten schließlich eine der begehrten Genehmigungen. Und es zahlte sich aus. 140 DM in zwei Stunden am Marienplatz waren bis dahin der Rekord.
Nachdem uns Jenny aus Köln (die Passantin in München die am längsten unseren Gesängen lauschte) mit eiskalter Cola vom McD. versorgte und ein paar Schnappschüsse von uns vor dem Rathhaus machte, packten wir unsere sieben Sachen und düsten vorbei an bayerischen Landschaften, dem Bodensee und sogar ein kurzes Stück durch Österreich, in die Schweiz. Ursprünglich hatten wir vor, am frühen Abend noch in Zürich zu spielen, aber mit dem Geldsegen vom Vormittag in der Tasche und der reizenden Micha im Hinterkopf, die uns samt Abendessen im EmmentalMicha erwartete, entschlossen wir uns kurzerhand gleich bis zu unserer "Herberge" in Langnau durchzustarten. Mit dem Essen made by Mama Steffen im Bauch, dem Rotwein sponsored by Papa Steffen im Glas und der Gesellschaft der Tochter ging dann auch dieser Tag zu Ende.
 

Freitag der 18.08.Luzern

Lange ausgeschlafen, ausgedehnt gebruncht und dann irgendwann auf den Weg nach Luzern gemacht. auf Micha's Terrasse Da man dort erst ab 16:30 Uhr genehmigungsfrei spielen darf, wurde vorher noch etwas geshoppt. Ein kleiner Tip am Rande: Aus den gesammelten Erfahrungen und genauesten Beobachtungen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die hübschesten Mädels einer jeden Stadt im örtlichen H&M Laden anzutreffen sind!
auf Micha's Terrasse Die Resonanz auf unser Spielen in den Luzerner Gassen toppte jedenfalls sogar leicht unseren Auftritt in München, so dass wir uns zum Abschluss des Tages in der "Penthouse-Bar" über den Dächern der Stadt einen wohlverdienten Cocktail schmecken ließen, bevor wir uns zurück nach Langnau begaben.
 

Samstag der 19.08.Bern

'Juhtes Pflaster' Nachmittags in Bern hatten unsere Peruanischen Freunde mal wieder die beste Stelle zum hinstellen und Straßenmusik machen besetzt, wie in den meisten Städten, wo man immer wieder auf irgendwelche Panflötisten aus deren Sippe trifft. Aber auch die beiden anderen Plätze für die wir uns zum "Lärmen" entschieden, entpuppten sich als gar nicht übel, so dass Bern mit 120 DM Gage für zwei 45-Minuten-Sets auch das Prädikat "juhtes Pflaster" von uns erhielt.
Anschließend gönnten wir uns in der Hitze einen Sprung in die Aare, dem erfrischenden grün/blauen Fluss in Bern.
 

Sonntag der 20.08.
Ja, dazu gibt's eigentlich nur zu sagen: Schade, die Woche war damit schon um, und somit machten wir uns auf unsere letzte und längste Etappe (650 km) - die Heimreise nach Aachen. Unsere geschundenen Stimmen konnten aber auch eine Erholung gebrauchen! Zudem stellte sich auch eine leichte Erkältung ein... vom vielen Fahren bei offenem Fenster!
 

Zum Abschluss noch unsere Top 10 Liste der Gassenhauer aus der Woche:

Mr. Jones - Counting Crows
Fly away - Lenny Kravitz
Save tonight - Eagle Eye Cherry
Everybody needs somebody - Blues Brothers
Wonderwall - Oasis
Mystify - INXS
Basket Case - Greenday
No woman no cry - Bob Marley
All the small things - Blink 182
La Bamba - Richie Valens